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Konjunkturbericht der Metropolregion Hamburg 3/2023

Stimmung weiter getrübt

Im Herbst 2023 trübt sich die Stimmung in der Wirtschaft der Metropolregion Hamburg im Vergleich zur Frühjahrsbefragung weiter ein. Die antwortenden Unternehmen schätzen nun auch ihre aktuelle Geschäftslage per Saldo negativ ein. Die zukünftige Geschäftslage, die Personal- und Investitionsplanungen und die Exportaussichten werden ebenfalls pessimistisch bewertet, allerdings — mit Ausnahme der Personalplanung — weniger ausgeprägt negativ als im Vorjahresquartal.

Auf die aktuelle Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion Hamburg (Hamburg sowie definierte Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) haben 1554 Unternehmen geantwortet. Der Geschäftsklimaindikator (Mittelwert aus Beurteilungen der gegenwärtigen und künftigen Geschäftslage) für die Metropolregion Hamburg liegt bei 81,5 Punkten (gemessen auf einer Skala von 0 bis 200 Punkten) und ist gegenüber dem I. Quartal (96,2) um 14,7 Punkte gefallen, liegt aber aufgrund der weniger deutlich negativen Zukunftserwartungen 13,9 Punkte über dem Wert des Vorjahresquartals (67,6). Das Geschäftsklima der Baubranche verzeichnet mit einem Rückgang um 32,2 Punkte auf nun 62,4 Punkte eine besonders starke negative Entwicklung (I. Quartal: 94,6; Vorjahresquartal: 63,4). Dies resultiert maßgeblich aus der pessimistischen Einschätzung der Geschäftslage der kommenden zwölf Monate. 31,9 % erwarten eine „gleich bleibende“ Geschäftslage und 1,4 % rechnen mit eine „eher günstigeren“ Entwicklung, während rund zwei Drittel (66,7 %) der Bauunternehmen von einem „eher ungünstigeren“ Geschäftsverlauf ausgehen. In Mecklenburg-Vorpommern (87,7 Punkte) und Hamburg (85,8 Punkte) liegt der Geschäftsklimaindikator weiterhin etwas höher als in Schleswig-Holstein (76,7 Punkte) und Niedersachsen (76,0 Punkte). In allen vier Teilregionen der Metropolregion Hamburg verzeichnet das Geschäftsklima einen Abwärtstrend, in Hamburg ist dieser mit einem Rückgang um 18,5 Punkte (I. Quartal: 104,3 Punkte) besonders deutlich.

Etwa die Hälfte (51,7 Prozent) der Befragten bewertet ihre aktuelle Geschäftslage als „befriedigend“. 22,0 Prozent der Unternehmen bewerten die Lage mit „gut“ , 26,3 Prozent hingegen mit „schlecht“. Daraus ergibt sich ein Saldo von minus 4,3 (I. Quartal: +9,9; Vorjahresquartal: +1,2).

Die Einschätzungen zur Geschäftslage in den kommenden zwölf Monate fallen noch negativer aus. Nur 9,0 Prozent gehen im Herbst 2023 von „eher günstigeren“ Geschäftsentwicklungen aus. Mehr als jedes dritte Unternehmen (39,6 Prozent) stellt sich auf einen „eher ungünstigeren“ Geschäftsverlauf ein. Rund die Hälfte der Befragten (51,3 Prozent) erwartet eine gleich bleibende Geschäftslage. Der daraus resultierende Saldo von minus 30,6 spiegelt sichtlich pessimistischere Geschäftserwartungen als im Frühjahr (I. Quartal: -15,7) wider, liegt aber immerhin deutlich über dem Saldo des Vorjahresquartals (-54,9).

Vor dem Hintergrund insgesamt deutlich eingetrübter Geschäftserwartungen fallen die Personal- und Investitionsplanungen in der Wirtschaft der Metropolregion Hamburg zum Ende des dritten Quartals 2023 negativ aus.

Zwar rechnen zwei Drittel der Unternehmen (65,3 Prozent) mit einer in etwa gleichbleibenden Beschäftigtenzahl. Von einer Reduzierung ihrer Beschäftigtenzahl in den kommenden zwölf Monaten gehen jedoch 21,4 Prozent aus, während 13,2 Prozent der Unternehmen eine Aufstockung planen. Daraus ergibt sich auch hier ein negativer Saldo von 8,2. (I. Quartal: +3,9; Vorjahresquartal: -4,6). Bei verhaltenen Personalplanungen einerseits und Fachkräftemangel andererseits ist zu berücksichtigen, dass angesichts von betrieblichen Fluktuationen und Renteneintritten auch dann Personal gesucht wird, wenn zum Beispiel der Beschäftigtenstand in den kommenden zwölf Monaten konstant gehalten werden soll.

Insgesamt abnehmend zeigt sich die Ausgabenplanung für Investitionen im Inland in den kommenden zwölf Monaten. Fast die Hälfte der Unternehmen (45,7 Prozent) plant etwa gleichbleibende Investitionsausgaben. Mit höheren Investitionen rechnen 23,8 Prozent (I. Quartal: 29,6 Prozent; Vorjahresquartal: 22,8 Prozent), von geringeren Ausgaben gehen 30,5 Prozent (I. Quartal: 23,6 Prozent; Vorjahresquartal: 34,1 Prozent) aus. Auch hier ergibt sich ein negativer Saldo von 6,7 (I. Quartal: 6,0; Vorjahresquartal: -11,3).

Im Herbst 2023 sind auch die Erwartungen zu den Exportaussichten eingetrübt. 49,9 Prozent der teilnehmenden exportierenden Unternehmen rechnen mit „etwa gleich bleibenden“ Exporten in den kommenden zwölf Monaten. Während 21,4 Prozent von höheren Exporten ausgehen, gehen 28,7 Prozent von geringeren Exporte aus (Saldo: -7,3; I. Quartal: 5,8; Vorjahresquartal: -23,7). Auffallend negativ schätzen die außenwirtschaftlich aktiven Dienstleister ihre Exportaussichten ein (Saldo: -15,0; I. Quartal: -3,3; Vorjahresquartal: -21,5). Das Verarbeitende Gewerbe erwartet einen in etwa durchschnittlichen Rückgang bei den Exporten (Saldo: -5,1; I. Quartal: +5,2; Vorjahresquartal: -22,3).

Handwerk im Fokus

Geschäftslage im Handwerk der Metropolregion Hamburg

Nach der besonders starken Verunsicherung der Betriebe im Vorjahreszeitraum - insbesondere im Hinblick auf die künftige Versorgungssicherheit und Preisentwicklung bei Energie - hat sich das Konjunkturklima im Handwerk der Metropolregion Hamburg im dritten Quartal 2023 wieder etwas aufgehellt. Während die aktuelle Geschäftslage ähnlich wie vor einem Jahr beurteilt wird, zeigen die Erwartungen nicht mehr so stark nach unten wie in der Vorjahresumfrage. Mit 49 Prozent (Vorjahr: 50 Prozent) bewerten im September 2023 knapp die Hälfte der von den Handwerkskammern befragten 1.238 Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage als gut. 36 (37) Prozent zeigen sich zufrieden mit der wirtschaftlichen Lage. 15 (13) Prozent berichten von einer schlechten Geschäftslage. Während zehn Prozent der befragten Handwerksbetriebe mit einer besseren Geschäftslage in den kommenden Monaten rechnen, gehen 32 Prozent von einer Verschlechterung aus. Der Saldo liegt damit bei minus 22 Prozent. In der Vorjahrsumfrage lag der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen noch bei einem hohen Wert von minus 40 Prozent. Durch die im Vergleich zum Vorjahr weniger negativen Zukunftserwartungen steigt der Geschäftsklimaindex im Handwerk der Metropolregion Hamburg von 91 auf aktuell 102 Punkte.

Weitere Konjunkturindikatoren im Überblick

Die befragten Handwerksbetriebe in der Metropolregion Hamburg berichteten im dritten Quartal 2023 von rückläufigen Auftragsbeständen und niedrigeren Umsätzen gegenüber dem Vorquartal. Trotz dieser negativen Entwicklung blieb die Beschäftigung weitgehend stabil. Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe eine Fortsetzung der rückläufigen Auftrags- und Umsatzentwicklung. Bereits aktuell wurden deutliche Einschnitte bei den Investitionen vorgenommen. Die weiterhin unsicheren Zukunftsaussichten dürften zu einer anhaltenden Investitionsschwäche im Handwerk führen.

Geschäftsklimaindex nach Handwerksgruppen

Der höchste Geschäftsklimaindex ergibt sich im Herbst 2023 mit 129 Punkten (+ 48 Punkte im Vorjahresvergleich) in den Gesundheitshandwerken. Mit einem Plus von 35 Punkten verzeichnen die Personenbezogenen Dienstleistungshandwerke, darunter zum Beispiel Friseure oder Fotografen, mit einem Klimaindex von 113 Punkten den zweithöchsten Wert im Gruppenvergleich. Überdurchschnittlich wird die wirtschaftliche Entwicklung auch in den Ausbauhandwerken beurteilt, wo der Geschäftsklimaindex um sechs Punkte auf 106 Punkte zulegt. Jeweils auf dem Durchschnittsniveau des Gesamthandwerks liegt der Geschäftsklimaindex in den Kfz-Handwerken (101 Punkte), den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (100 Punkte) und in den Nahrungsmittelhandwerken (99 Punkte), wobei sich der Geschäftsklimaindex in der zuletzt genannten Gruppe im Vergleich zur Vorjahresumfrage mehr als verdoppelt hat. Einen deutlichen Einbruch der wirtschaftlichen Entwicklung gibt es im Bauhauptgewerbe der Metropolregion Hamburg. In den Baubetrieben verschlechtert sich das Geschäftsklima um 13 Punkte, sodass der Klimaindex auf den im Gruppenvergleich niedrigsten Wert von 84 Punkten absackt.

Handwerk in den Teilregionen

Im schleswig-holsteinischen Gebietsteil der Metropolregion Hamburg wird mit 113 Punkten der höchste Geschäftsklimaindex im Handwerk erreicht. Auf dem Gebiet der Hansestadt Hamburg liegt der Geschäftsklimaindex bei 111 Punkten und im mecklenburg-vorpommerschen Gebietsteil bei 100 Punkten. Im niedersächsischen Raum wird im Handwerk ein Geschäftsklimaindex von 96 Punkten gemessen.

Methodische Hinweise :
www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer

Zur Befragung

Die Handelskammer Hamburg, IHK Flensburg, IHK zu Kiel, IHK zu Lübeck, IHK Lüneburg-Wolfsburg, IHK zu Schwerin sowie IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum führen regelmäßig zum Quartalsende Konjunkturbefragungen bei ihren Mitgliedsunternehmen durch (bei der IHK zu Schwerin nicht im zweiten Quartal eines Jahres). Konjunkturauswertungen einzelner Industrie- und Handelskammern sind unter anderem erhältlich unter: www.dihk.de/konjunktur

Methodische Hinweise

Methodische Hinweise zu den Konjunkturbefragungen der Handwerkskammern sind online abrufbar unter: www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer

Konjunkturberichte der Metropolregion

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