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Konjunkturbericht der Metropolregion Hamburg 1/2025

Trübes Geschäftsklima

Im Frühjahr 2025 bleibt die Stimmung in der Wirtschaft der Metropolregion Hamburg getrübt. Die antwortenden Unternehmen schätzen ihre aktuelle und zukünftige Geschäftslage per saldo negativ ein, wenn auch minimal weniger ausgeprägt negativ als im Herbst 2024. Die Personal- und Investitionsplanungen und die Exportaussichten werden ebenfalls weiterhin pessimistisch bewertet.

Auf die aktuelle Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion Hamburg (Hamburg sowie definierte Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) haben 1.579 Unternehmen geantwortet. Der Geschäftsklimaindikator (Mittelwert aus Beurteilungen der gegenwärtigen und künftigen Geschäftslage) für die Metropolregion Hamburg weist zum Ende des I. Quartals 2025 87,6 Punkte (gemessen auf einer Skala von 0 bis 200 Punkten) auf — 1,6 Punkte mehr als bei der Befragung im III. Quartal 2024 (86,0). Aufgrund der etwas deutlicher negativen Bewertungen sowohl der aktuellen (Saldo: -5,5; III. Quartal 2024: - 6,2; Vorjahresquartal: -3,4) als auch der zukünftigen (Saldo: -18,7; III. Quartal 2024: -21,1; Vorjahresquartal: -16,7) Geschäftslage liegt der Geschäftsklimaindikator gleichzeitig 2,1 Punkte unter dem Wert des Vorjahresquartals (89,7). 

Das Geschäftsklima beim Baugewerbe verzeichnet einen Aufwärtstrend um 10,4 Punkte und ist mit 91,5 Punkten (III. Quartal 2024: 81,1) etwas besser als im Durchschnitt der Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg (87,6). Dies resultiert insbesondere aus der deutlich weniger negativen Einschätzung der Geschäftslage der kommenden zwölf Monate (Saldo: -15,1; III. Quartal 2024: -37,7).

In Niedersachsen (92,2 Punkte) und Schleswig-Holstein (90,0 Punkte) liegt der Geschäftsklimaindikator nun höher als in Mecklenburg-Vorpommern (88,3 Punkte) und Hamburg (84,9 Punkte). In Niedersachsen und Schleswig-Holstein verzeichnet das Geschäftsklima einen deutlichen Aufwärtstrend, in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hingegen einen leichten Abwärtstrend.

Was die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung des eigenen Unternehmens anbelangt, ergibt sich folgende Reihenfolge aus der Anzahl der Benennungen (Mehrfachnennungen möglich): Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (benannt von 65,6 % der antwortenden Unternehmen aus der Metropolregion Hamburg; III. Quartal 2024: 61,9%), Inlandsnachfrage (54,8 %; III. Quartal 2024: 57,7 %), Arbeitskosten (53,3 %; III. Quartal 2024: 52,8 %), Fachkräftemangel (49,3 %; III. Quartal 2024: 57,1 %), Energie- und Rohstoffpreise (38,8 %; III. Quartal 2024: 36,9 %), Auslandsnachfrage (20,7 %; III. Quartal 2024: 20,3 %), Finanzierungsschwierigkeiten (11,5 %; III. Quartal 2024: 13,4 %) sowie Wechselkursrisiken (5,3 %; III. Quartal 2024: 2,8 %). 

Für etwas mehr als die Hälfte (55,7 %) der Befragten ist die eigene aktuelle Geschäftslage „befriedigend“. 19,4 % der Unternehmen bewerten die Lage mit „gut“, 24,9 % hingegen mit „schlecht“. Daraus ergibt sich ein Saldo von -5,5 (III. Quartal 2024: -6,2; Vorjahresquartal: -3,4). Die Einschätzungen zur Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten fallen weiterhin negativer aus. Nur 11,8 % gehen im Frühjahr von „eher günstigeren“ Geschäftsentwicklungen aus. Knapp jedes dritte Unternehmen (30,5 %) stellt sich auf einen „eher ungünstigeren“ Geschäftsverlauf ein. Über die Hälfte der Befragten (57,7 %) erwartet eine gleich bleibende Geschäftslage. Der daraus resultierende Saldo von -18,7 spiegelt leicht positivere Geschäftserwartungen als im Herbst 2024 (III. Quartal 2024: -21,1) wider, liegt aber unter dem Saldo des Vorjahresquartals (-16,7).

Vor dem Hintergrund der eher pessimistischen Geschäftserwartungen fallen die Personal- und Investitionsplanungen in der Wirtschaft der Metropolregion Hamburg zum Ende des ersten Quartals 2025 weiterhin per Saldo negativ aus. Zwar rechnen zwei Drittel der Unternehmen (66,1 %) mit einer in etwa gleichbleibenden Beschäftigtenzahl. Von einer Reduzierung ihrer Beschäftigtenzahl in den kommenden zwölf Monaten gehen jedoch 20,8 % aus, während 13,1 % der Unternehmen eine Aufstockung planen. Daraus ergibt sich auch hier ein negativer Saldo von 7,7. (III. Quartal 2024: -5,0; Vorjahresquartal: -4,7).

In etwa gleich bleibende Investitionen im Inland in den kommenden zwölf Monaten sehen knapp fünf von zehn (47,1 %) der Unternehmen vor. 24,5 % planen höhere, 28,3 % geringere Investitionsausgaben (Saldo: -3,8; III. Quartal 2024: -8,6; Vorjahresquartal: -4,7).

Zum Ende des ersten Quartals 2025 rechnet mehr als die Hälfte der teilnehmenden exportierenden Unternehmen (54,2 %) mit einem in etwa gleich bleibenden Exportvolumen in den kommenden zwölf Monaten. 21,6 % sehen ein höheres, 24,2 % ein geringeres Exportvolumen, so dass sich erneut ein negativer Saldo von 2,6 ergibt (III. Quartal 2024: -7,0; Vorjahresquartal: +5,6). Aktuell lediglich leicht positiv schätzen die außenwirtschaftlich aktiven Dienstleister ihre Exportaussichten ein (Saldo: +1,9; III. Quartal 2024: +6,6; Vorjahresquartal: +15,0). Das Verarbeitende Gewerbe erwartet eine etwas negativere Entwicklung bei den Exporten als die Gesamtheit der exportierenden Unternehmen (Saldo: -5,0; III. Quartal 2024: -9,0; Vorjahresquartal: +1,4).

Handwerk im Fokus

Geschäftslage im Handwerk
Entwicklung in der Metropolregion Hamburg

Im Handwerk der Metropolregion Hamburg zeigen sich nach einer schwachen Entwicklung im ersten Quartal 2025 etwas bessere Zukunftserwartungen beim Blick auf die kommenden Monate. Dadurch steigt der Geschäftsklimaindex im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Punkte an und erreicht aktuell 116 Punkte.

43 % der von den Handwerkskammern befragten 1.278 Betriebe bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, ein % mehr als im Vorjahr. Weitere 39 % (Vorjahr: 42 %) zeigen sich zufrieden mit der wirtschaftlichen Lage. 18 (16) % berichten von einer schlechten Geschäftslage. Mit 24 % erwartet fast jeder vierte Handwerksbetrieb eine Verbesserung seiner Geschäftslage in der wärmeren Jahreszeit, in der Vorjahresumfrage war es jeder fünfte (20 %). Zugleich erwarten – nach 19 % im Vorjahr – jetzt nur noch 16 % der befragten Betriebe eine Verschlechterung der Geschäftslage. Der Saldo aus Positiv- und Negativbeurteilungen der zukünftigen Geschäftsentwicklung hat sich damit von plus eins auf plus acht erhöht.

Geschäftsklimaindex nach Handwerksgruppen

Im für die Handwerkskonjunktur der Metropolregion Hamburg insgesamt wichtigen Bauhauptgewerbe hat sich die Stimmung wieder verbessert. Der Geschäftsklimaindex steigt um 16 auf 119 Punkte. Auch im Ausbauhandwerk gibt es einen Zuwachs um sechs auf 116 Punkte. Eine deutliche Stimmungsaufhellung um zwölf auf jetzt 116 Punkte gibt es auch im Kfz-Handwerk. Bei den Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks hat sich das Geschäftsklima zwar ebenfalls mit plus zehn Punkten deutlich verbessert, der Klimaindex bleibt mit 104 Punkten jedoch auf dem niedrigsten Wert aller sieben Handwerksgruppen. Der höchste Geschäftsklimaindex wird mit 125 Punkten in den Gesundheitshandwerken erreicht, zwei Punkte weniger als in der Vorjahresumfrage. Ebenfalls um zwei Punkte auf 116 Punkte ging das Stimmungsbarometer in den Personenbezogenen Dienstleistungshandwerken zurück (zum Beispiel Friseure, Uhrmacher oder Fotografen). Mit einem Geschäftsklimaindex von 107 Punkten (minus drei Punkte) bleibt das Handwerk für den gewerblichen Bedarf, darunter Zulieferer für die Industrie, unter dem Durchschnittswert des Gesamthandwerks.

Weitere Konjunkturindikatoren im Überblick

Die befragten Handwerksbetriebe in der Metropolregion Hamburg meldeten im ersten Quartal 2025 deutliche Umsatzrückgänge und sinkende Auftragsbestände im Vergleich zum Vorquartal. Die Beschäftigung im Handwerk ging ebenfalls zurück. Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe eine Belebung mit steigenden Auftragsbeständen und Umsätzen. Um jedoch die Investitionstätigkeit im Handwerk wieder anzukurbeln, sind deutlich verbesserte Rahmenbedingungen und wirtschaftspolitische Impulse erforderlich.

Methodische Hinweise :
www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer

Zur Befragung

Die Handelskammer Hamburg, IHK Flensburg, IHK zu Kiel, IHK zu Lübeck, IHK Lüneburg-Wolfsburg, IHK zu Schwerin sowie IHK Elbe-Weser führen regelmäßig zum Quartalsende Konjunkturbefragungen bei ihren Mitgliedsunternehmen durch (bei der IHK zu Schwerin nicht im zweiten Quartal eines Jahres). Konjunkturauswertungen einzelner Industrie- und Handelskammern sind unter anderem erhältlich unter: www.dihk.de/konjunktur

Methodische Hinweise

Methodische Hinweise zu den Konjunkturbefragungen der Handwerkskammern sind online abrufbar unter: www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer

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