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Konjunkturbericht der Metropolregion Hamburg 1/2024

Leichte Erhellung beim Geschäftsklima

Im Frühjahr 2024 hat sich das Geschäftsklima in der Wirtschaft der Metropolregion Hamburg im Vergleich zur Befragung im Herbst 2023 minimal aufgehellt. Die antwortenden Unternehmen schätzen ihre aktuelle und zukünftige Geschäftslage sowie die Personal- und Investitionsplanungen per Saldo weiter negativ ein, allerdings weniger ausgeprägt negativ als im Herbst. Die Exportaussichten werden positiv bewertet.

Auf die aktuelle Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion Hamburg (Hamburg sowie definierte Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) haben 1520 Unternehmen geantwortet. Der Geschäftsklimaindikator (Mittelwert aus Beurteilungen der gegenwärtigen und künftigen Geschäftslage) für die Metropolregion Hamburg weist zum Ende des ersten Quartals 2024 89,7 Punkte (gemessen auf einer Skala von 0 bis 200 Punkten) auf — 8,2 Punkte mehr als bei der Befragung vor sechs Monaten (81,5). Aufgrund der nun negativen Bewertungen der aktuellen Geschäftslage (aktueller Saldo aus den Antworten „gut“ minus „schlecht“: -3,4; III. Quartal 2023: -4,3; Vorjahresquartal: +9,9) liegt der Geschäftsklimaindikator gleichzeitig 6,5 Punkte unter dem Wert des Vorjahresquartals (96,2). 

Das Geschäftsklima beim Handel verzeichnet einen leichten Aufwärtstrend um 7,7 Punkte, ist aber mit 72,7 Punkten (III. Quartal 2023: 65,0) weiterhin deutlich schlechter als im Durchschnitt der Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg (89,7).

In Mecklenburg-Vorpommern (93,4 Punkte) und Hamburg (92,9 Punkte) liegt der Geschäftsklimaindikator weiterhin etwas höher als in Schleswig-Holstein (87,1 Punkte) und Niedersachsen (84,7 Punkte). In allen vier Teilregionen der Metropolregion Hamburg verzeichnet das Geschäftsklima einen Aufwärtstrend, in Schleswig-Holstein ist dieser mit einem Anstieg um 10,4 Punkte (III. Quartal 2023: 76,7 Punkte) besonders deutlich.

Etwa die Hälfte (52,3 %) der antwortenden Unternehmen bewertet ihre aktuelle Geschäftslage als „befriedigend“. 22,2 % der Unternehmen schätzen die Lage als „gut“, 25,6 % hingegen als „schlecht“ ein. Daraus ergibt sich ein Saldo von 
-3,4 (III. Quartal 2023: -4,3; Vorjahresquartal: +9.9). 

Zum Ende des ersten Quartals 2024 geht die Hälfte der Unternehmen (52,5 %) auch von einer in etwa gleichbleibenden Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten aus. Seit nunmehr  neun Quartalen in Folge gibt es jeweils mehr Unternehmen, die künftig eine „eher ungünstige“ Geschäftslage erwarten, als Antwortende, die mit einer „eher günstigeren“ Geschäftslage rechnen. Derzeit sind es 32,1 % bzw. 15,4 %, woraus sich ein Saldo von –16,7 ergibt. Die Geschäftserwartungen sind damit weiter pessimistisch, aber weniger ungünstig als im Herbst 2023 (III. Quartal 2023: -30,6; Vorjahresquartal: -15,7).

Vor dem Hintergrund der eher pessimistischen Geschäftserwartungen fallen die Personal- und Investitionsplanungen in der Wirtschaft der Metropolregion Hamburg zum Ende des ersten Quartals 2024 insgesamt negativ aus.

Zwei Drittel der Unternehmen (68,0 %) rechnen mit einer in etwa gleichbleibenden Beschäftigtenzahl.  Von einer Reduzierung ihrer Beschäftigtenzahl in den kommenden zwölf Monaten gehen 18,4 % aus, während 13,7 % der Unternehmen eine Aufstockung planen. Daraus ergibt sich auch hier ein negativer Saldo von 4,7 (III. Quartal 2023: -8,2; Vorjahresquartal: +3,9). 

In etwa gleich bleibende Investitionen im Inland in den kommenden zwölf Monaten sehen vier von zehn (41,7 %) der Unternehmen vor. 26,8 % planen höhere, 31,5 % geringere Investitionsausgaben (Saldo: -4,7; III. Quartal 2023: -6,7; Vorjahresquartal: +6,0).

Zum Ende des ersten Quartals 2024 rechnet mehr als die Hälfte der teilnehmenden exportierenden Unternehmen (54,6 %) mit einem in etwa gleichbleibenden eigenen Exportvolumen in den kommenden zwölf Monaten. 25,5 % sehen ein höheres, 19,9 % ein geringeres Exportvolumen voraus, so dass sich ein positiver Saldo von 5,6 ergibt (III. Quartal 2023: -7,3; Vorjahresquartal: +5,8). Derzeit sind die Exportaussichten bei Dienstleistungsunternehmen mit Auslandsgeschäften (aktueller Saldo: +15,0; III. Quartal 2023: -15,0; Vorjahresquartal: -3,3) besser als im Verarbeitenden Gewerbe (+1,4; -5,1; +5,2).

Handwerk im Fokus

Geschäftslage im Handwerk der Metropolregion Hamburg

Im Handwerk der Metropolregion Hamburg fehlen weiterhin die erforderlichen Wachstumsimpulse. Die Krise in der Bauwirtschaft hat sich ausgeweitet und erfasst nach dem Bauhauptgewebe zunehmend auch die Betriebe des Ausbauhandwerks. Insgesamt zeigt sich die Handwerkskonjunktur im Frühjahr 2024 schwächer als in der Vorjahresumfrage. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Zukunftsaussichten werden schlechter eingeschätzt als zum damaligen Zeitpunkt, so dass der Geschäftsklimaindex im Handwerk der Metropolregion Hamburg von 121 auf 113 Punkte zurückgeht. 

42 % der von den Handwerkskammern befragten 1.186 Betriebe bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 50 %. Weitere 42 % (Vorjahr: 37 %) zeigen sich zufrieden mit der wirtschaftlichen Lage. 16 (13) % berichten hingegen von einer schlechten Geschäftslage. Während 20 % der befragten Handwerksbetriebe mit einer besseren Geschäftslage in den kommenden Monaten rechnen, geht ein annähernd gleich hoher Anteil von 19 % von einer Verschlechterung aus. In der Vorjahresumfrage zeigten sich die Betriebe optimistischer, damals übertrafen die positiven die negativen Zukunftserwartungen um sieben Prozentpunkte. 

Weitere Konjunkturindikatoren im Überblick

Die befragten Handwerksbetriebe in der Metropolregion Hamburg meldeten in der Frühjahrsumfrage 2024 deutliche Umsatzeinbußen und sinkende Auftragsbestände gegenüber dem Vorquartal. Auch die Beschäftigung im Handwerk ging zurück. Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe nur noch leichte Rückgänge bei diesen Konjunkturindikatoren. Anders die Entwicklung der Investitionstätigkeit: Nach bereits erfolgten deutlichen Kürzungen bei den Investitionen dürften sich die Einschnitte auch in den kommenden Monaten fortsetzen.

Geschäftsklimaindex nach Handwerksgruppen

Die stärkste Stimmungsaufhellung im Handwerk der Metropolregion gibt es im Frühjahr 2024 im Kraftfahrzeughandwerk, wo der Geschäftsklimaindex um 15 Punkte auf 128 Punkte ansteigt. Dicht dahinter folgen die Gesundheitshandwerke mit einem Geschäftsklimaindex von 127 Punkten (zwei Punkte mehr als in der Vorjahresumfrage). Mit plus zwei Punkten auf 118 Punkte hellt sich das Geschäftsklima auch bei den Personenbezogenen Dienstleistungshandwerken auf, darunter zum Beispiel Friseure, Uhrmacher oder Fotografen. Einen deutlichen Anstieg des Geschäftsklimaindex um 13 auf 114 Punkte melden die Betriebe des Nahrungsmittelhandwerks.

Deutlich abwärts geht es hingegen im Handwerk für den gewerblichen Bedarf, wo der Geschäftsklimaindex um 18 Punkte zurückgeht und nur noch 110 Punkte erreicht. Ebenfalls auf 110 Punkte sackt das Geschäftsklima im Ausbauhandwerk ab, das sind 15 Punkte weniger als im Vorjahr. Während die Ausbauhandwerke zunehmend in den Sog der schwachen Baukonjunktur geraten, setzt sich die Negativentwicklung im Bauhauptgewerbe weiter fort: Der Geschäftsklimaindex bricht erneut um 16 Punkte ein und liegt damit nur noch bei einem Wert von 103 Punkten.

Handwerk in den Teilregionen

Trotz eines deutlichen Rückgangs um 14 Punkte ist der Geschäftsklimaindex im Handwerk mit 119 Punkten in der Hansestadt Hamburg am höchsten. Im schleswig-holsteinischen Gebietsteil erreicht der Geschäftsklimaindex 115 Punkte (minus zwölf Punkte). Einen Rückgang um elf auf 109 Punkte gibt es beim Geschäftsklima im mecklenburg-vorpommerschen Teil der Metropolregion Hamburg. Im niedersächsischen Raum sinkt der Geschäftsklimaindex des Handwerks um drei Punkte und liegt jetzt bei 113 Punkten.

Methodische Hinweise :
www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer

Zur Befragung

Die Handelskammer Hamburg, IHK Flensburg, IHK zu Kiel, IHK zu Lübeck, IHK Lüneburg-Wolfsburg, IHK zu Schwerin sowie IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum führen regelmäßig zum Quartalsende Konjunkturbefragungen bei ihren Mitgliedsunternehmen durch (bei der IHK zu Schwerin nicht im zweiten Quartal eines Jahres). Konjunkturauswertungen einzelner Industrie- und Handelskammern sind unter anderem erhältlich unter: www.dihk.de/konjunktur

Methodische Hinweise

Methodische Hinweise zu den Konjunkturbefragungen der Handwerkskammern sind online abrufbar unter: www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer

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