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Konjunkturbericht der Metropolregion Hamburg 3/2024

Geschäftsklima – von trübe bis leicht aufgehellt

Im Herbst 2024 bleibt die Stimmung in der Wirtschaft der Metropolregion Hamburg eingetrübt. Die antwortenden Unternehmen schätzen ihre aktuelle und zukünftige Geschäftslage per saldo negativ ein. Die Personal- und Investitionsplanungen fallen ebenfalls negativ aus und auch die Exportaussichten werden pessimistisch bewertet.

Auf die aktuelle Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion Hamburg (Hamburg sowie definierte Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) haben 1.671 Unternehmen geantwortet. Der Geschäftsklimaindikator (Mittelwert aus Beurteilungen der gegenwärtigen und künftigen Geschäftslage) für die MRH liegt bei 86,0 Punkten (gemessen auf einer Skala von 0 bis 200 Punkten) und ist gegenüber dem I. Quartal (89,7) um 3,7 Punkte gefallen, liegt aber aufgrund der etwas weniger deutlich negativen Zukunftserwartungen 4,5 Punkte über dem Wert des Vorjahresquartals (81,5) . 

Das Geschäftsklima des Handels bleibt mit 67,8 Punkten weiterhin deutlich schlechter als im Durchschnitt der Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg (I. Quartal: 72,7; Vorjahresquartal: 65,0). Dies resultiert aus der deutlich pessimistischen Einschätzung sowohl der aktuellen Geschäftslage (Saldo: -28,3) als auch der Geschäftslage der kommenden zwölf Monate (Saldo: -35,9). 43,5 % erwarten eine „gleich bleibende“ Geschäftslage und 10,3 % rechnen mit eine „eher günstigeren“ Entwicklung, während knapp die Hälfte (46,2 %) der Handelsunternehmen von einem „eher ungünstigeren“ Geschäftsverlauf ausgehen.

In Hamburg (89,5 Punkte) und Mecklenburg-Vorpommern (88,6 Punkte) liegt der Geschäftsklimaindikator weiterhin etwas höher als in Schleswig-Holstein (82,5 Punkte) und Niedersachsen (80,5 Punkte). In allen vier Teilregionen der Metropolregion Hamburg verzeichnet das Geschäftsklima einen leichten Abwärtstrend, in Hamburg ist dieser mit einem Rückgang um 3,4 Punkte (I. Quartal: 92,9 Punkte) am geringsten.

Was die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung des eigenen Unternehmens anbelangt, ergibt sich folgende Reihenfolge aus der Anzahl der Benennungen (Mehrfachnennungen möglich): Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (benannt von 61,9 % der antwortenden Unternehmen aus der Metropolregion Hamburg; I. Quartal: 59,4 %), Inlandsnachfrage (57,7 %; I. Quartal: 52,3 %), Fachkräftemangel (57,1 %; I. Quartal: 58,3 %), Arbeitskosten (52,8 %; I. Quartal: 51,1 %), Energie- und Rohstoffpreise (36,9 %; I. Quartal: 43,9 %), Auslandsnachfrage (20,3 %; I. Quartal: 17,5 %), Finanzierungsschwierigkeiten (13,4 %; I. Quartal: 12,4 %) sowie Wechselkursrisiken (2,8 %; I. Quartal: 2,6 %). 

Für knapp die Hälfte (48,1 %) der Befragten ist die eigene aktuelle Geschäftslage „befriedigend“. 22,8 % der Unternehmen bewerten die Lage mit „gut“, 29,0 % hingegen mit „schlecht“. Daraus ergibt sich ein Saldo von -6,2 (I. Quartal: -3,4; Vorjahresquartal: -4,3). Die Einschätzungen zur Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten fallen noch negativer aus. Nur 12,3 % gehen im Herbst 2024 von „eher günstigeren“ Geschäftsentwicklungen aus. Etwa jedes dritte Unternehmen (33,4 %) stellt sich auf einen „eher ungünstigeren“ Geschäftsverlauf ein. Über die Hälfte der Befragten (54,3 %) erwartet eine gleich bleibende Geschäftslage. Der daraus resultierende Saldo von –21,1 spiegelt leicht pessimistischere Geschäftserwartungen als im Frühjahr (I. Quartal: -16,7) wider, liegt aber immerhin über dem Saldo des Vorjahresquartals (-30,6).

Vor dem Hintergrund insgesamt eingetrübter Geschäftserwartungen fallen die Personal- und Investitionsplanungen in der Wirtschaft der MRH zum Ende des dritten Quartals 2024 weiterhin negativ aus. Zwar rechnen zwei Drittel der Unternehmen (67,3 %) mit einer in etwa gleichbleibenden Beschäftigtenzahl. Von einer Reduzierung ihrer Beschäftigtenzahl in den kommenden zwölf Monaten gehen jedoch 18,9 % aus, während 13,9 % der Unternehmen eine Aufstockung planen. Daraus ergibt sich auch hier ein negativer Saldo von 5,0. (I. Quartal: -4,7; Vorjahresquartal: -8,2).

Insgesamt abnehmend zeigt sich die Ausgabenplanung für Investitionen im Inland in den kommenden zwölf Monaten. Fast die Hälfte der Unternehmen (43,8 %) plant etwa gleichbleibende Investitionsausgaben. Mit höheren Investitionen rechnen 23,8 % (I. Quartal: 26,8 %; Vorjahresquartal: 23,8 %), von geringeren Ausgaben gehen 32,4 % (I. Quartal: 31,5 %; Vorjahresquartal: 30,5 %) aus. Auch hier ergibt sich ein negativer Saldo von 8,6 (I. Quartal: -4,7; Vorjahresquartal: -6,7).

Im Herbst 2024 sind auch die Erwartungen zu den Exportaussichten eingetrübt. 55,0 % der teilnehmenden exportierenden Unternehmen rechnen mit „etwa gleich bleibenden“ Exporten in den kommenden zwölf Monaten. Während 19,0 % von höheren Exporten ausgehen, erwarten 26,0 % geringere Exporte (Saldo: -7,0; I. Quartal: +5,6; Vorjahresquartal: -7,3). Eher positiv schätzen die außenwirtschaftlich aktiven Dienstleister ihre Exportaussichten ein (Saldo: +6,6; I. Quartal: +15,0; Vorjahresquartal: -15,0). Das Verarbeitende Gewerbe erwartet eine etwas negativere Entwicklung bei den Exporten als die Gesamtheit der exportierenden Unternehmen (Saldo: -9,0; I. Quartal: +1,4; Vorjahresquartal: -5,1).

Handwerk im Fokus

Geschäftslage im Handwerk der Metropolregion Hamburg

Im Handwerk der Metropolregion Hamburg ist eine leichte Stabilisierungstendenz festzustellen. Im Bauhauptgewerbe hat sich die Stimmung im III. Quartal 2024 leicht aufgehellt, die Entwicklung der zukünftigen Geschäftslage wird etwas weniger pessimistisch gesehen als vor einem Jahr. Gleiches gilt für die Handwerkskonjunktur insgesamt. Der Geschäftsklimaindex im Handwerk der Metropolregion Hamburg zieht im Vergleich zur Vorjahresumfrage um vier Punkte an und erreicht jetzt 106 Punkte.

47 % der von den Handwerkskammern befragten 1.394 Betriebe bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, zwei % weniger als im Vorjahr. Weitere 37 % (Vorjahr: 36 %) zeigen sich zufrieden mit der wirtschaftlichen Lage. 16 (15) % berichten von einer schlechten Geschäftslage. Während 13 % der befragten Handwerksbetriebe mit einer besseren Geschäftslage in den kommenden Wintermonaten rechnen, erwarten 27 % eine Verschlechterung. Damit fallen die Zukunftserwartungen etwas besser aus als in der Vorjahresumfrage.

Weitere Konjunkturindikatoren im Überblick

Die befragten Handwerksbetriebe in der Metropolregion Hamburg verzeichneten in der Herbstumfrage 2024 Umsatzeinbußen und sinkende Auftragsbestände gegenüber dem Vorquartal. Die Beschäftigung im Handwerk ging leicht zurück. Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe ähnliche Rückgänge. Deutlichere Einschnitte gab es im III. Quartal bei den Investitionen. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung und politischen Rahmenbedingungen geben die Handwerksbetriebe an, ihre Investitionen weiter zurückfahren zu wollen.

Geschäftsklimaindex nach Handwerksgruppen

Die stärkste Stimmungsaufhellung im Handwerk der Metropolregion gibt es in den Nahrungsmittelhandwerken, wo der Geschäftsklimaindex um 17 Punkte auf 116 Punkte ansteigt. Trotz eines Rückgangs um acht Punkte erreicht das Geschäftsklima in den Gesundheitshandwerken mit 121 Punkten den höchsten Wert aller sieben Handwerksgruppen. Einen spürbaren Anstieg des Geschäftsklimaindex um 14 Punkte auf 115
Punkte verzeichnet das Kraftfahrzeughandwerk in der Metropolregion Hamburg. Um einen Punkt auf 114 Punkte hellt sich das Geschäftsklima bei den Personenbezogenen Dienstleistungshandwerken auf, darunter zum Beispiel Friseure, Uhrmacher oder Fotografen. Mit einem Geschäftsklimaindex von 103 Punkten bleibt das Handwerk für den gewerblichen Bedarf unter dem Durchschnittswert des Gesamthandwerks. In den Betrieben, die oftmals als Zulieferer für die Industrie tätig sind, hellt sich das Geschäftsklima im Herbst 2024 lediglich um drei Punkte auf. Trotz eines Anstiegs des Geschäftsklimaindex um zwölf Punkte bleibt das Bauhauptgewerbe mit einem Geschäftsklimaindex von nur 96 Punkten hinter den anderen Handwerksgruppen zurück. Etwas besser wird das Geschäftsklima mit einem Wert von 106 Punkten in den Ausbauhandwerken eingeschätzt.

Handwerk in den Teilregionen

Mit einem Plus von drei Punkten ist der Geschäftsklimaindex im Handwerk mit 114 Punkten in Hamburg am höchsten. Im schleswig-holsteinischen Gebietsteil der Metropolregion Hamburg erreicht der Geschäftsklimaindex 111 Punkte (minus zwei Punkte). Im niedersächsischen Teilraum steigt der Geschäftsklimaindex des Handwerks um sechs Punkte an und liegt jetzt bei 102 Punkten. Um einen Punkt auf 101 Punkte verbessert sich das Geschäftsklima im mecklenburg-vorpommerschen Teil der Metropolregion Hamburg.

Methodische Hinweise :
www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer

Zur Befragung

Die Handelskammer Hamburg, IHK Flensburg, IHK zu Kiel, IHK zu Lübeck, IHK Lüneburg-Wolfsburg, IHK zu Schwerin sowie IHK Elbe-Weser führen regelmäßig zum Quartalsende Konjunkturbefragungen bei ihren Mitgliedsunternehmen durch (bei der IHK zu Schwerin nicht im zweiten Quartal eines Jahres). Konjunkturauswertungen einzelner Industrie- und Handelskammern sind unter anderem erhältlich unter: www.dihk.de/konjunktur

Methodische Hinweise

Methodische Hinweise zu den Konjunkturbefragungen der Handwerkskammern sind online abrufbar unter: www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer

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